Der Scheinwerfer ist zwar poliert und funktioniert einwandfrei, doch stimmen die Einstellungen nicht, quittieren Ihnen entgegenkommende Fahrzeuge den Umstand oftmals mit empörtem Aufleuchten des Fernlichts. Spätestens dann sollten Sie den Neigungswinkel überprüfen oder in der Werkstatt den Experten um Rat und Tat bitten. Den richtigen Winkel zu finden, ist nicht so banal, wie es klingt.
Darum sind die Scheinwerfereinstellungen so wichtig
Häufig unterschätzt, stellt eine mangelhafte Einstellung des Scheinwerfers ein Sicherheitsrisiko dar. Aus Fahrersicht ist insbesondere ein zu niedriger Winkel gefährlich, da in der Dunkelheit die Umgebung zu wenig ausgeleuchtet ist. Das verringert die potenzielle Reaktionszeit bei herannahenden Gefahrenquellen. Aus Sicht des Gegenverkehrs besteht bei zu hohem Neigungswinkel hingegen vor allem Blendgefahr, die das Unfallrisiko erhöht. Deshalb sollten Ihre Scheinwerfer nicht nur regelmäßig aufbereiten, sondern auch die Einstellungen hin und wieder kontrollieren.
So stellen Sie die Scheinwerfer selbst ein
Eine Methode zur Scheinwerfer-Justierung ist die sogenannte ”10-Meter-Wand”. Dazu ist eine große, helle Wand notwendig, ein Metermaß und etwas Klebeband. Der Tank des Wagens sollte etwa zur Hälfte gefüllt, der Fahrersitz mit 75 Kilogramm beschwert und der Reifendruck korrekt sein, um ein realitätsnahes Szenario zu schaffen. Wie der Name ”10-Meter-Wand” vermuten lässt, platzieren Sie Ihren Wagen im 10-Meter-Abstand vor der Wand. Um den horizontalen Winkel passend einzustellen, markieren Sie mit dem Klebestreifen an der Wand eine horizontale Linie auf Höhe der Scheinwerfermitte. Für den vertikalen Winkel kleben Sie das Band im Scheinwerferabstand des Wagens ebenso an die Wand. Nachdem Sie dies getan haben, schalten Sie das Abblendlicht ein. Der horizontale Winkel ist dann richtig eingestellt, wenn der Mittelpunkt des Scheinwerferlichts auf einer 1,2 Grad nach untern verschobene Korrekturlinie liegt. Das entspricht einer Linie 12 cm unter der horizontalen Linie, die Sie ebenfalls mit Klebeband anbringen können oder per Hand in dem Moment ausmessen können. Die Links-Rechts-Einstellung ist dann korrekt, wenn die hellste Stelle des Lichts auf den entsprechenden Markierungen liegen. Hier sollten Sie darauf achten, dass die Scheinwerfer poliert sind, damit das Ergebnis nicht verfälscht ist. Wie Sie die Winkel der Scheinwerfer ändern, entnehmen Sie dem beiliegenden Handbuch Ihres Kraftfahrzeugs. Wenn Sie das Abblendlicht korrekt eingestellt haben, so ist auch das Fernlicht richtig positioniert. Für die Nebelscheinwerfer ist ein Winkel von 2 bis 2,5 Grad nötig. Demnach liegt die Korrekturlinie 20 bis 25 cm unter der Horizontalmarkierung. Diese Methode benötigt ideale Bedingungen, die wohl die wenigsten daheim herstellen können, weshalb ein Besuch Ihrer Werkstatt ratsam ist, die Ihre Scheinwerfer mit passender Hardware schnell und einfach ausrichten.
So macht es der Profi
Dank eines speziellen Scheinwerfereinstellgerätes, das mit Luxmeter, Laserpointern und Positionierhilfen ausgestattet ist, braucht der Fachmann für die Einstellung der Scheinwerfer in der Regel nur ein paar Minuten und kann dabei deutlich präziser vorgehen. Den Mittelpunkt des Lichtkegels festzustellen, ist bei ungünstigen Bedingungen nicht immer einfach, vor allem, wenn die Scheinwerfer nicht aufbereitet sind und vergilbte und verdreckte Stellen das Ergebnis verfälschen. Der Profi erkennt die Fehler und bessert diese aus. Und für die Kosten lohnt sich der Aufwand der 10-Meter-Wand kaum.